Vierte Lesung: Hör auf dich zu reimen, du Scheißgedicht
Schon knapp drei Wochen nach meiner dritten folgte gleich meine vierte Lesung, ebenfalls in der Denkerschmette in Remscheid, diesmal aber ohne musikalische Untermalung.
Ich denke, es ist angebracht, ein paar Erklärungen zu dem Titel abzugeben:
- Ich mag es nicht, wenn (Hobby)autoren versuchen, schwache Texte dadurch interessant oder ach so witzig zu machen, dass sie ihnen Reime verpassen, so nach dem Motto: Reim dich, oder ich fress dich.
- Gar kein Reim ist besser als ein schlecht gemachter; insbesondere hasse ich unreine Reime.
- Auch einige meiner Gedichte reimen sich; aber ich darf wohl behaupten, dass sie nicht stümperhaft klingen.
- Der Titel sollte ein wenig schnodderig-provokativ wirken.
Zu Punkt 3: Entweder war dieser Titel zu provokativ oder aber nicht provokativ genug, denn es kamen nur sechs Gäste. Vielleicht lagen aber auch die Gründe ganz woanders: keine Zeit, keine Lust oder was weiß ich. Und weil nur diese wenigen Gäste zu bedienen waren, hatte die Bedienung auch die Zeit und Muße, sich unters Publikum zu mischen, sodass ich letztlich vor sieben Personen vortrug. Das Tolle ist aber: Die Lesung lief richtig gut, ich war prima in Form, wenn ich das mal so sagen darf, und die Zuhörerschaft gab viel Applaus. Und hinterher saßen wir noch eine ganze Zeit zusammen und diskutierten. Insbesondere die Roboter-Thematik, die ich in meinen Gedichten mehrmals angeschnitten hatte, bot reichlich Gesprächsstoff.
Und aus diesem gelungenen Abend ergab sich ein kleiner Auftrag für eine Lesung im privaten Rahmen, eine »Wohnzimmer-Lesung«, die schließlich für Anfang 2019 geplant wurde. Das fand ich total klasse!